Von einem Fremdenverkehr nach unserem heutigen Verständnis kann man erst um 1860 sprechen. Da allerdings entwickelte sich Unken ganz erstaunlich dank einiger sehr rühriger Gastronomen. Das seit 300 Jahren bekannte „Wilpat“ Schütterbad mit seiner berühmten Löwenquelle, Gasthof und Pension Oberrain, der sich von einer historischenTaverne zu einem internationalen Hotelbetrieb entwickelt hatte und nicht zuletzt die alte Taverne am Unterrain, als Gasthof zur Post waren die Säulen des damaligen Tourismus. Daneben gab es den Kaltenbachwirt und den Kramerwirt „Zum weißen Lamm“ (früher Mittlere Tafern) sowie Privathäuser, die wie Dependancen angeboten werden. (Villa Posch, heute Haus Fernsebner, Haus Stricker Sturm)
Von der Verleihung des Titels „Curort“ liegen mir keine Unterlagen vor. Wohl aber einige Schreiben aus den Jahren zwischen 1908 und 1916.
Dort steht schwarz auf weiß dass der Kurortstatus seinerzeit zu unrecht verliehen worden wäre und eigentlich im Jahre 1907 ausgelaufen sei. Zwar hatte die Gemeinde Unken um eine Verlängerung für weitere 12 Jahre angesucht doch müsste die Gemeinde und das Kurkomitee den Nachweis über das Vorhandensein der gesetzlichen Voraussetzungen dafür erbringen.
Das Wasser der Postquelle vom Hochgseng und das vom Schütterbad hatte sich ja nach amtlichen Untersuchungen als ganz gewöhnliches Trinkwasser erwiesen. Das Wasser der Löwenquelle und der kalten Quelle hätte man wohl aus Angst vor einem ähnlichen Ergebnis gar nicht erst eingereicht. Es fehlten Kur- und Wohlfahrtseinrichtungen, nicht einmal ein Kurarzt stehe zur Verfügung und der ansässige Wundarzt befasste sich ausschließlich mit der gewöhnlichen ärztlichen Praxis ohne Kurprozeduren vorzunehmen. Die Badeeinrichtungen seien primitiv und die gewöhnlichsten
sanitären Anforderungen würden nicht erfüllt.
Es wird die Verwertung der Solequelle beim Meisl verlangt, die Anlage von Promenadewegen, die Bestellung eines Kurarztes und die Schaffung einer für die Kurgäste bestimmten Räumlichkeit mit Lese- und Spielzimmer sowie besserer Badegelegenheiten.
So wird die bisherige Kurordnung provisorisch für die Dauer der Saison 1908 verlängert und alles Weitere von der Erfüllung der genannten Forderungen abhängig gemacht.
Wie ganz anders liest sich dieser Text im Vergleich zum vorangegangenen.
Im Februar 1911 geht ein Schreiben an den Landesausschuss in Salzburg nach dem die Wirksamkeit der Kurordnung mit dem 15. Mai 1911 erlischt.
Kurkomitee und Gemeindevertretung hätten in richtiger Erkenntnis der Tatsache, dass Voraussetzung und Mittel fehlen, Unken aus dem Scheindasein eines Kurortes zu einem wirklichen Kurort zu erheben, auf den Kurortcharakter verzichtet.
Mit Rücksicht auf die möglichen negativen Folgen für den Ort, wolle man diese Veränderung nicht veröffentlichen. Um größeren finanziellen Schaden von der Gemeinde abzuwenden, dürfe Unken jedoch eine Saisontaxe erheben. Diese sei vorgesehen „zur Förderung des Fremdenverkehrs, insbesondere zur Errichtung und Erhaltung der Anlagen, Spazierwege und Stege,zur Aufstellung von Tischen und Bänken, zur Instandsetzung des Tennisplatzes, zur Bestreitung der Kosten der im Sommer stattfindenden Konzerte der Unkener Musikkapelle und zur Leistung des Beitrages zur Haftpflichtversicherung der Besucher der Schwarzbergklamm“. So endete Bad Unken.
1879 übernahm Nikolaus Rainer III den Besitz.
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