Diese asphaltierte Straße würde uns bergauf zum Heutal bringen. Aber das ist schon wieder ein ganz anderer SPAZIERGANG.
WIR GEHEN ABWÄRTS nach links und wundern uns, dass das kleine Bächlein im Heistlgraben, das wir, eben noch auf der Schotterstrasse, überquert haben, eine Kurve weiter schon ein ansehnlicher Bach ist und erklären es uns einfach mit unterirdischen Quellen. Auch wenn er gerade trocken wäre, sieht man doch an der Breite des Bachbettes wie es aussieht, wenn er Hochwasser führt. Das Wasser kommt vom Pirschberg, fließt durch den Heistlwald in den Heistlgraben. Später heißt dieser „Henabach“, scheint aber auch als Hühnerbach in keiner Karte verzeichnet zu sein. Jedenfalls ist er die Grenze zum Ortsteil Gföll.
Es fallen Weiden auf, unge - wöhnlich am Berg. Und Eichen, auch die sind selten in unserem Tal. Wieder eine Bank. Davon allerdings ha - ben wir reichlich.
WIR KOMMEN AN DAS HAUS des Harmonikabaumeisters Johann Herbst. Ihm verdanken wir, dass Unken in das Guinness Buch der Rekorde kam.
Ein Unkener im Guinness Buch der Rekorde
Rechts auf der Anhöhe liegt der Brandnerbauer mit der Hausnummer Gföll Nr. 1. Dort wuchs der Brandnersohn Johann Herbst auf, ging 1976 für drei Jahre nach Lofer zum Harmonikabaumeister Albin Flatscher in die Lehre, anschließend zum Österreichischen Bundesheer und machte 1983, mit erst 21 Jahren, die Meisterprüfung bei der Firma Fackler in Bad Reichenhall. Er brauchte eine Genehmigung vom Unkener Bürgermeister Rupert Herbst, um überhaupt zugelassen zu werden. Jetzt war er der jüngste Harmonikabaumeister von Österreich. Bereits 1985 machte er sich selbständig und begann, unter dem Firmennamen Alpenklang, eigene Modelle zu bauen. Seit 1987 produzierte eine Firma in Italien seine Instrumente, zu denen er die Prototypen lieferte. Nun betrieb Johann Herbst bereits Groß- und Einzelhandel. Im Jahre 1993 kam er in das Guinness Buch der Rekorde. Eine Fernsehsendung, in der die kleinste Geige vorgestellt wurde, hatte ihn auf eine Idee gebracht: da baute er die kleinste Harmonika der Welt. In etwa 100 Stunden baute er eine 16-tönige steirische Alpenklang im Kleinformat von 19 x 11,5 x 7,5 cm und ging damit in Serienproduktion.
Unterkünfte Heutal & Unken:
www.unken.co
www.heutal.com
Sein Auftritt in „Wetten dass...“ machte ihn schlagartig bekannt. 280 seiner Kleinst – Harmonikas wurden verkauft. Weltmeister Toni Bartl trat mit ihr auf, Schausteller, Musikalienund Kuriositätensammler waren die Käufer. Fünf Jahre lang stand er im Guinness Buch. Wird der Rekord nicht überboten, macht dann die Eintragung Platz für neue, andere Sensationsleistungen. Johann Herbst hat natürlich längst eine noch kleinere Harmonika gebaut, um die Wahrheit zu sagen, sogar eine noch viel kleinere, immer noch spielbare, Harmonika ist in seiner Werkstatt zu besichtigen. Aber weil der Markt dafür schnell erschöpft ist, die Öffnung der Grenzen in Europa mit seinen 15 Erzeugern das Überleben für den einzelnen Betrieb immer schwe - rer macht und weil man nur von der Reparatur der Instrumente und der Herstellung musi - zierender Roboterpuppen nicht leben kann, stagnierte die Firma Alpenklang und orientierte sich der Meister neu. Darüber hat er tatsächlich vergessen, sich bei den Guinness Leuten wieder zu melden.
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5092 St. Martin bei Lofer
Tel.: +43 6588 20 404
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