LINKS EIN großer Parkplatz: Mehr als für die Wanderer im Sommer, wird er für die Schifahrer im Winter benötigt. Denn jenseits des Fischbaches, den wir gleich überqueren, befindet sich die Talstation des Liftes.
Der Fischbach sieht so unbedeutend aus und doch gibt es über ihn viel Interessantes zu erzählen. Bereits 1620 ist er für Unken und die Salinenwirtschaft in Bayern wichtig, wenn auch nicht immer unumstritten. Für die Salzgewinnung in Reichenhall, später auch in Traunstein und sogar in Rosenheim, wurde zum Sieden und Verdampfen des Salzwassers, der Sole, immer schon viel Holz benötigt. Das Holz wurde seit alten Zeiten in kurzen, etwa 3 Fuß langen Stücken auf dem Wasserweg zum Siedeplatz gebracht. Triften nannte man diese Art der Beförderung. Klausen, Stauwerke, im Bachbett sorgten dafür, dass ein Wasserschwall erzeugt werden konnte, mit dem das im Bachbett liegende Holz weggeschwemmt wurde. Haupttriftbäche waren die Saalach und der Unkenbach, die Reichenhall mit Holz versorgten. Mit der Eröffnung einer Saline in Traunstein ergab sich für die Unkener Bauern nicht nur eine neue Verdienstmöglichkeit sondern auch die Chance, von bisherigen Trift bächen weit abgelegene Wälder zu nutzen.
Der folgende Bericht ist der Kniepaßschrift Nr. 8/9 entnommen, die Frau Hofrat Dr. F. Zaisberger verfasst hat.
Die Trift nach Traunstein und die Fischbachklause
Bei der Mösererstube liegt die Wasserscheide zwischen Mösererbach und Fischbach. Hier trennen sich die Zuflüsse zur Saalach von denen zur Traun. Der Fischbach biegt im Heutal nach Norden ab und verlässt beim Staubfall das Land Salzburg. Mit dem Bau der Soleleitung von Reichenhall nach Traunstein kann dort 1619 ein Salinenbetrieb aufgenommen werden. Die Unkener Bauern erhoffen sich neue Arbeitsmöglichkeiten durch die Holzbringung im Einzugsgebiet des Fischbaches. Sie bauen auf eigene Kosten für 600 Gulden eine Klause, die ab 1632 in Betrieb gewesen sein muss. Von diesem Jahr an zahlt Bayern Stockrechts Gebühr an den Pfleger in Zell. 1643 wird den Bauern von salzburgischer Seite verboten, ihre Hofsachen (das sind die Wälder, die für den landwirtschaftlichen Betrieb nötig sind), nach Traunstein zu verhacken. Die Klause ist aber noch nicht völlig bezahlt. Für die Schulden müssen die Holzmeister allein gutstehen. 1651 ist eine weitere Klause in den Akten zu finden, die aber wegen der kargen Angaben nicht zu lokalisieren ist. 1665 ist die Fischbachklause verfallen und die Trift nach Traunstein wird unter Androhung von Strafen ein weiteres Mal verboten, weil sie im Waldbuch von 1529 in keiner Weise in Erwägung gezogen ist. 1671 versuchen es Adam Würter, Mathias Wimber und 7 Bauern aus dem Gföll noch einmal weil die Wälder „Oxenprunn, Mosgraben und Gimpling“ zu weit vom Weg entfernt sind. Der Obristwaldmeister Johann Paul Wasner gibt ein positives Gutachten ab, schlägt aber vor, das Holz aus dem Gimpling zum Mösererbach zu bringen und damit nach Reichenhall zu triften.
Die Entscheidung fällt trotz aller Bemühungen gegen die Bauern aus. Der Salzmayr in Reichenhall will das Holz nicht. Die Trift nach Traunstein bleibt verboten. Bis 1774 fehlen bisher Nachrichten über die Klause.
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Mit Hilfe einer Wasserriese leitet man zusätzlich Wasser in den Klaushof. Während bisher das Forstamt Marquartstein zuständig war, erfolgt die Trift ab 1844 unter der Leitung des Forstamtes Ruhpolding. die Triftarbeiter kommen aber, wie bisher, aus Unken. Am 7. Februar 1849 ergeht an den Revierförster Friedl der Befehl, den Fischbach geometrisch aufzunehmen. Die Forstmeister Eisenrieht von Ruhpolding und Ferchl von St. Martin werden beauftragt, für anständige Triftbauten zu sorgen. Die im März 1859 von Eisschollen zerstörte Fischbachklause ist neu errichtet. 1861 war der Plan für den Neubau eingereicht, am 29. September 1863 war er genehmigt worden.
1890 – Forstmeister Rabus sorgt nur noch für die notwendigsten Instandhaltungsarbeiten an der Fischbachklause weil 1896 als Folge des Baues der Bahn Traunstein-Ruhpolding die Trift auf dem Fischbach überflüssig werden wird.
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